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Motorrad Wave 2015

WAVE Trophy 2015 – Die 5. Etappe

Glück im Unglück: Nach einer zu langen Strecke bleibe ich am schönsten Ort der Welt liegen – und kann dort wieder aufladen.

Noch mehr Schulen

Nach einer wunderbaren Nacht, ging es wie am Vortag zu diversen Schulen. Den Anfang machte Bülach, danach Kirchberg, Uzwil und Flawil. Wie immer waren die Schüler super begeistert. Und obwohl die Motorräder ganz am Schluß nach den Autos kamen, waren die Schüler noch kein bisschen gelangweilt.

Der Halt zum Mittagessen (inklusive Grillen) sollte dann in Sennwald bei BRUSA sein. Es wurde mir empfohlen über den Berg via Appenzell dorthin zu fahren, weil das kürzer ist. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Erfahrung mit Bergfahrten. Und mein Navi war erstmal der Meinung, dass ich außenrum fahren soll; also bin ich den Umweg gefahren. Das sollte sich jedoch als großer Fehler herausstellen!

Zwangspause – Akku leer. Nichts geht mehr!

Da ich jetzt etwa 20 km weiter fahren musste als geplant, hatte ich natürlich auch die Restanzeige von meiner Zero genau im Blick. Rund 10 Kilometer vor Sennwald dann der Schock: Turtle Mode! Das bedeutet, dass die Zero allmählich die Geschwindigkeit drosselt. Von 80 runter auf 70, 60 dann nur noch 50 km/h. So kann man natürlich nicht auf der Autobahn schleichen. Also bin ich gleich runter und auf die Landstraße.

Dann rund 7 km vor dem Ziel, die Restreichweite sagt noch 11 km, kann ich nur noch 30 km/h fahren. Wenn es bergab geht kurz mal 40 km/h. Ich dachte mir noch „Oha, das wird knapp. Ich werde wohl mit 2 km Rest im Akku ankommen“ – und dann ging die Maschine einfach aus. 5 Kilometer vor dem Ziel, und mit einer Restreichweite von etwas über 8 Kilometer, stehe ich nun in dem kleinen Dorf Rüthi. Wieder etwas gelernt: Die Akku-Anzeige ist genauso gut geeicht wie der Tacho.

Glück im Unglück

Kurz nachdem ich liegen geblieben bin kamen Ron Freund und Alan Soule vom Team California vorbei und fragen, ob alles in Ordnung ist. Ich bitte sie mich bei BRUSA zu entschuldigen – ich werde wohl noch etwas länger brauchen. Dann mache ich mich auf die Suche nach einer Steckdose – am besten natürlich irgendwas mit Drehstrom.

Die Lackiererei im Ort (vor der ich direkt stehen geblieben bin) hat leider nur Schnarchlader – und die Schraubsicherung sieht nicht gerade vertrauenserweckend aus. Also gehe ich die Straße entlang. Und wie ein Verdurstender in der Wüste, komme ich an einen wunderbaren Ort der sich wie eine Oase vor mir auftut:

British Corner Pub
British Corner Pub

The British Corner Pub

Der Pub ist zwar eigentlich nicht offen, aber ich habe riesiges Glück: Jane ist da, weil ein Handwerker die Zapfanlage prüfen muss. Jane ist ein Engel. Sie hat mir sofort gezeigt wo ich aufladen kann: Drehstrom (CEE rot) mit Sonnenstrom vom Solardach!

British Corner Pub - Grill im Biergarten
British Corner Pub – Grill im Biergarten

Und sowohl der Biergarten als auch die Inneneinrichtung ist einfach großartig. Alles in und um den British Corner Pub ruft „Geschichte“: Alte Motorräder, Karten, Bilder, Memorabilia. Wie ein kleiner Junge gehe ich mit großen Augen durch den Pub und schaue mir Alles neugierig an.

Nach knapp 90 Minuten ist mein Akku wieder so weit voll, dass ich die Fahrt zu den Schülern in Domat/Ems aufnehmen kann. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiede ich mich von Jane, lasse ihr – entgegen ihren Protest – noch ein Trinkgeld da und mache mich wieder auf den Weg. Diesen kleinen Pub und die Gastfreundschaft von Jane werde ich nicht vergessen, und ich will so bald wie möglich dort wieder vorbeischauen.

British Corner Pub
British Corner Pub

Abschluss in Savognin

Die WAVE in Domat
Die WAVE in Domat

In Domat gab es einen kurzen Aufenthalt bei dem Schüler auch mal mit den Elektroautos mitfahren durften. Nach einer kleinen Stärkung ging es dann auch für mich wieder weiter nach Savognin.

In Savognin waren wir bei der Uffer AG eingeladen. Bei einem reichhaltigen Buffet konnten wir uns in der gläsernen Fabrik über die neuesten Entwicklungen im nachhaltigen Fertighausbau informieren.

Ich bin ein großer Fan vom Prinzip der Fertighäuser. Und auch hier wurde wieder klar: Fertighaus ist nicht gleich Fertighaus. Und ein gutes Fertighaus ist kein Billighaus. Im Gegenteil: Wer ein qualitativ hochwertiges Fertighaus möchte muss erstmal tief in die Tasche greifen. Dafür steht das Haus schnell und durch die kurze Bauzeit spart man natürlich an anderer Stelle wieder Geld.

Innenhof vom Cube Hotel in Savognin
Innenhof vom Cube Hotel in Savognin

Zum Schlafen ging es schließlich in das Cube Hotel in Savognin. Das ist ein Radfahrer-Hotel mit Rampen damit man sein Fahrrad bis direkt vor das Zimmer mitnehmen kann. Das Hotel ist fast schon spartanisch eingerichtet; hat mich aber durch seine besondere Architektur und die ausgefeilte Ausstattung sehr beeindruckt.